Holzterrassen: Konstruktion und Holzschutz

Im Kreislauf der Natur

Holz ist ein organischer Baustoff und unterliegt als solcher dem natürlichen Kreislauf der Natur. In diesem Zyklus übernehmen Mikroorganismen und Schädlinge die Aufgabe, das Holz zu zerlegen und abzubauen. Um diesen Prozess bei im Freien verbautem Holz möglichst lange hinauszuzögern, sollte man einige wichtige Punkte zum konstruktiven und chemischen Holzschutz beachten.

Lieber planen statt Chemie einsetzen

Beherzigt man diesen Leitspruch, dann kann man damit schon viel für die Langlebigkeit seiner Terrasse tun:
Standort bestimmt Lebensdauer
Sie haben die Möglichkeit ihre Terrasse oder ihren Balkon durch eine Überdachung oder einen Dachüberstand zu schützen? Perfekt! Damit sorgen Sie für eine der wirkungsvollsten Maßnahmen schlechthin. Denn das Holz wird so weitgehend trocken gehalten. Auf feuchtem Holz siedeln sich pflanzliche und tierische Schädlinge schnell an und beginnen die Zerstörungsprozesse.

Konstruktiver Holzschutz
bedeutet, dass Sie durch eine geschickte Bauweise dafür sorgen, dass das Holz nicht zu nass wird, dass Wasser rasch wieder abfließt und dass das Holz -einmal nass geworden- schnellst möglich wieder abtrocknen kann. Somit werden Fäulnisprozesse vermieden bzw. lange hinausgezögert. Dabei beachtet man vor allem folgende Punkte:

  • beim Bau bereits trockenes Holz verwenden
  • Erdkontakt des Holzes vermeiden, damit Bodenfeuchte nicht ins Holz eindringt
  • Holzteile aufständern / Fundamente erstellen
  • Wasser sollte abfließen können, wenn möglich leichtes Gefälle bilden
  • schmale Holzquerschnitte verwenden
  • rissarme Holzarten verwenden, damit Wasser nicht durch diese ins Holz eindringt
  • zwischen den Terrassenbrettern Abstand von mind. 5mm lassen
  • nur 1 Holzart für Unterkonstruktion und Belag verwenden (Holz geht d.h. es dehnt sich aus und zieht sich zusammen. Unterschiedliche Hölzer gehen unterschiedlich stark. Verwendet man verschieden Holzarten zusammen, so können sich dadurch vermehrt Risse bilden)
  • natürlich dauerhafte Holzarten verwenden (Eiche, Lärche, Robinie…)

Möchte man aus ökologischen oder finanziellen Aspekten keine dauerhaften Holzarten verwenden kann man die Langlebigkeit auch durch Holzschutzmittel erhöhen.

Chemischer Holzschutz

Holzschutzmittel, die durch Streichen oder Sprühen auf die Terrassenhölzer aufgetragen werden, wirken nur oberflächlich. Sie dringen nicht tief in die Hölzer ein und sollten daher regelmäßig kontrolliert und z.B. an rissigen Stellen nachbehandelt werden. Gerade auf Terrassen ist diese Methode nicht sehr wirksam, da sich durch das darauf Laufen die Oberfläche schnell abreibt.
Deutlich effektiver ist die Kesseldruckimprägnierung.
Bei diesem Verfahren wird das Holzschutzmittel mit großem Druck in das Holz gepresst und dringt so besonders tief ein. Für die Verwendung im Außenbereich eignen sich besonders druckimprägnierte Nadelholzarten wie Fichte, Tanne und Kiefer.

Praxistipp

Halten Sie Ihre Terrasse sauber und entfernen Sie bitte Laub, Staub und Erde regelmäßig. Diese lagern auf den Bodenflächen ab und verzögern dort rasches Trocknen des Holzes. Durch die Feuchte entsteht rasch Moos und die Rutschgefahr steigt.  

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